Die Orgel in der Evangelischen Kirche Köndringen |
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Hauptwerk:
Hohlflöte 4' |
Rückpositiv:
Flautino 2´
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Pedal:
Violoncello 8´
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Koppeln:
Ped. Kopplung - 1. Manual Collectiv Zug Forte
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Geschichte zu den Köndringer Kirchenorgeln |
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Seit wann gibt es in Köndringen eine Orgel? Wann in der
Köndringer (Vorgänger-) Kirche eine Orgel aufgestellt wurde ist nicht
bekannt. Aus den vorhandenen Akten, bzw. Bauplänen ist lediglich
ersichtlich, dass diese seit dem Umbau der Kirche im Jahre 1710 ihren
Platz auf der Empore über dem Eingang hatte.
Straßburger Orgelbauer Silbermann Der berühmte Straßburger Orgelbauer Johann Andreas Silbermann arbeitete im Jahre 1780 an der Orgel in Riegel, und erkundigte sich dabei auch über die Orgeln in den Nachbargemeinden. Über die Orgel in Köndringen schrieb er später: „die soll klingen, als wann volle Bauern singen thäten.“ Ein schlechtes Zeugnis stellt er dem damaligen Köndringer Pfarrer und Kirchenrat Nikolaus Christian Sander aus: „Er hat gezeigt, dass er kein guter Orgel-Rath ist.“
Reparaturen 1794 und 1808 Weitere Reparaturen waren laut Akten in den Jahren 1794 und 1808 notwendig, unter anderem waren die Zungen-Register unbrauchbar geworden. Am 12. Juni 1810 heißt dann in einem Schreiben der Gemeinde an das Oberamt in Emmendingen: „Auf Einmal aber ließ der H. Schulmeister die Orgel stehen und Erklärte, Es sei gar nichts mehr damit anzufangen.“
Kauf einer neuen Stieffel-Orgel 1818 Der Kauf einer neuen Orgel für 933 Gulden wurde zwar am 25. Mai 1812 vom Oberkirchenrat in Karlsruhe genehmigt, gleichzeitig aber wurde die Gemeinde vom Oberamt angewiesen, zuerst die vorhandenen Schulden abzuzahlen. Und so dauerte es noch einmal sechs Jahre, bis Pfarrer Johann Bartholomeß, Vogt Nierle und Stabhalter Engler der Orgelbauerfirma Gebrüder Stieffel in Rastatt den Auftrag zum Bau und zur Lieferung einer neuen Orgel erteilen konnten, vorausgesetzt, das Flageolet (altes Holzblasinstrument) werde durch ein „Cromhorn“ (Krummhorn) ersetzt.Das Instrument wurde im Juli 1819 geliefert und kostete 1480 Gulden und 49 Kreuzer. Es war offensichtlich so hervorragend gebaut, dass außer der regelmäßigen Reinigung und Stimmung keine Reparaturen notwendig waren.
Einbau der Orgel in die neue Kirche Im Jahre 1862 wurde die Orgel in der alten Kirche abgebaut und 1865 in der neuen Kirche wieder aufgestellt. Für die neue und größere Kirche war das Volumen zu gering, doch es fehlte wieder das liebe Geld.
Eine größere Weigle-Orgel für die neue Kirche Bei einer Bereisung
machte der Orgelbaucommissar Andreas Barner (1835-1910) aus Karlsruhe im Jahre 1882
den Vorschlag, die Stieffel-Orgel durch ein Instrument mit zwei Manualen
und 16 Registern zu ersetzen. Die Versammlung der Kirchengemeinde hielt
den Vorschlag für berechtigt, der Gemeinderat bewilligte am 17. November
1882 einen Zuschuss von 3.000 Mark mit der Anmerkung: „ wobei wir nicht
unterlassen können zu bemerken, dass die Notwendigkeit der Anschaffung
als Dringlichkeit nicht erachtet wurde.“
Weltkriege und Diebstahl 1951 Das hinderte die Obrigkeit nicht daran, im April 1917 für die Rüstung die Zinnprospektpfeifen mit einem Gewicht von 277 kg ausbauen zu lassen. Dafür wurden 1.780,10 Mark vergütet. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Orgel ohne Schäden und Verluste, dafür wurde 1951 eine größere Anzahl Pfeifen gestohlen. Die Wiederherstellung erfolgte im gleichen Jahr.
Sparsame Renovierung 1984 Bei der Renovierung der Kirche 1983/84 wurde das Instrument teilweise abgebaut und das als überflüssig (!) erachtete Register Aeoline ausgebaut. Dass hier am falschen Platz gespart worden war, zeigte sich in den folgenden Jahren bei Konzerten, unter anderem mit dem damaligen Bezirkskantor Thilo Frank und der Dozentin für Orgelmusik an der Sibelius-Akademie in Finnland, Jaana Ikonen, die am 17. Oktober 1991 auf ihrer Konzertreise durch Deutschland in Köndringen gastierte.
Wiederherstellung 2002 Als vor zehn Jahren
die Orgel restauriert werden musste entschied sich der
Kirchengemeinderat dafür, den historischen Zustand wieder herstellen
lassen. Damit beauftragt wurde die Orgelbau Lenter GmbH in Ludwigsburg
die als einzige Bewerberin Referenzen über die Restaurierung
romantischer Orgeln verlegen konnte. Die Arbeiten dauerten vier Monate.
Dabei wurden 200 alte Pfeifen ausgebaut und durch neue ersetzt, die nach
historischen Vorbildern rekonstruiert worden waren. Außerdem wurden das
Pedalwerk gereinigt, Risse an der Windanlage geschlossen und
eingeknickte Pfeifenfüße repariert. Die Kosten beliefen sich auf rund
14.300 Euro.
Text mit freundlicher
Genehmigung |